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Los 98

Milarepa - Tibets großer Dichter und Yogi

Schätzpreis:

600 € - 1.000 €

Zuschlagspreis:

1.600 €

Beschreibung:

Äussere Mongolei, 19. Jh.
40 x 24 (78 x 43) cm
Milarepa ist in Tibet, wie auch im Westen, bekannt als einer der beliebtesten Heiligen, und seine Biographie ist besonders beeindruckend und anrührend. Die Blütezeit des Buddhismus im 11. und 12. Jahrhundert brachte in Tibet den bedeutendsten Yogi und Dichter in einer Person hervor (1040-1123). Seine bewegte Lebensgeschichte und die Legenden, die sich um seine Person ranken, sind bis heute im Bewusstsein der ihn tief verehrenden Tibeter geblieben. Die von ihm verfassten "Hunderttausend Gesänge" vermitteln den Gläubigen seine tiefen Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Lehren des Buddha. Als Einsiedler, und als wunderwirkender Siddha, der in der Gletschereinsamkeit sich zeitweilig nur von Nesseln ernährend, wurde zum Vorbild der tibetischen Naldjorpas - der in der Einsamkeit Meditierenden. Durch den Tod seines Vaters geriet der junge Mila samt seiner Familie (Mutter und Schwester) in die Abhängigkeit seiner Verwandten väterlicherseits, die ihnen Hab und Gut wegnahmen, und sie niedrige Dienste verrichten ließ. Mit dem Erlernen und die Anwendung schwarzmagischer Praktiken versuchte der Jugendliche das begangene Unrecht seiner Verwandten zu rächen. Einer seiner Lehrer machte ihn jedoch auf sein Anhäufen schlechten Karmas durch seine negativen Handlungen aufmerksam und es überkam ihn die Reue. Dieser Lehrer schickte ihn zu Marpa Lotsawa, seinem zukünftigen Lehrmeister. Marpa lud ihm, zur Läuterung seines Karmas, schwere Prüfungen auf, die er oft bis nahe dem Zusammenbruch ertrug. Nach weiteren schweren Aufgaben und Prüfungen, und der Vorenthaltung der so sehnlichst erhofften Initiationen durch seinen Meister, war er der Verzweiflung nahe. Das Mitleid der Gattin seines Meisters, Dagmema, ermöglichte dann endlich das Ersehnte, und die Gunst seines Lehrers zu bekommen, der sie ihm jedoch nur scheinbar vorenthielt, da dieser von Anfang an wusste dass Mila von überaus besonderer Natur war, und dass all' die schweren Entbehrungen zur Läuterung Mila’s Sünden nötig waren. Milarepa wurde 84 Jahre alt. Zusammen mit drei weiteren Schülern Marpas, und seinen eigenen Schülern, gehörte er zu den Gründern der verschiedenen Zweige der Kagyüd -Tradition. Die kleine Malerei zeigt im himmlischen Bereich über den Wolken, zwischen Sonne und Mond, den Lehrmeister Marpa, in Kleidung eines Laien, begleitet von dessen Lehrern Tilopa und Naropa. Milarepa befindet sich in seiner Meditationshöhle, von Gletscherbergen umgeben. Sein Oberkörper ist entblößt, lediglich ein Meditationsband hängt von seiner rechten Schulter herab. Er blickt mit geöffneten Augen in die Ferne und hält charakteristisch für ihn, seine rechte Hand hinter sein Ohr, den belehrenden Stimmen der Dakinis lauschend. Zu seiner Linken erscheint, ebenfalls in einer Höhle, sein Schüler Rechungpa mit der charakteristischen weißen Spitzhaube, und den weißen Gewändern eines Tummo-Praktizierenden (das Innere Feuer), und gegenüber einer seiner Nachfolger Gampopa (1079-1153). Zu Milas Füßen ereignet sich eine beispielhafte Szene: Ein schweißgebadeter Hirsch, ein den Hirsch jagender Hund, und ein Jäger der den Hirsch erlegen möchte, treffen vor der Höhle Milas zusammen. Milarepa hält dem Jäger Gönpo Dorje sein frevelhaftes Verhalten vor, den Hirsch zu hetzen, und töten zu wollen und bekehrt ihn zum Buddhismus. Dazu zwei Thangka, Tibet, 19./ 20. Jh.
Deutsche Privatsammlung, in den 1970er und 80er Jahren gesammelt
Etwas berieben und Altersspuren und mit Alterssch.